Die Weiterbildung ist gestartet, du bist in den Stoff eingetaucht und ahnst, mit wem du es in der Klasse zu tun hast. Im Blog stellt dir eggheads.ch 10 Typen von Weiterbildungsteilnehmern vor, denen du garantiert schon begegnet bist.
1. Der Streber

Wissbegierig, in der ersten Sitzreihe anzutreffen, ausgestattet mit Schreibmaterial für seitenlange Notizen.
Noch vor den Dozenten trifft er im Kursraum ein, nistet sich in der ersten Reihe ein, legt seinen Notizblock auf den Tisch, den Kugelschreiber parallel dazu ausgerichtet und wartet mit einem Becher Kaffee in der Hand auf das erste Gespräch des Tages. Insgeheim hofft er auf ausgiebiges Fachsimpeln mit den Dozenten und exklusives Insiderwissen, bevor alle anderen eingetroffen sind. Er ist nur so früh da, weil die Zugsverbindungen angeblich ungüstig sind oder er weniger Zeit benötigte, um das Auto zu parkieren. Erkennen lässt er sich am suchenden Blick. Tipps: Mit Blick zum Boden oder aufs Handy ausweichen, wenn du ein Morgenmuffel bist, ansprechen, wenn du jeden Aspekt eures Themas erörtern magst – oder mit einem Ohr zuhören und nicken, wenn du selber Dozent bist.
2. Der Running Gag

Mit immer gleicher Verspätung platzt er rein. Echt unterhaltsam der Running Gag.
Kurstag für Kurstag weisst du: einige Minuten nach Beginn platzt er rein. So zuverlässig mit immer gleicher Verspätung, dass er zum Running Gag wird. Setzt er an einem Kurstag aus, vermisst ihn die Klasse und schickt ihm besorgte Nachrichten, ob alles in Ordnung sei.
3. Der Papierjäger

Er braucht nur das Diplom, der Papierjäger.
Jahrelange Berufserfahrung hat ihn gestählt. Die in der Weiterbildung vermittelten Inhalte sind für ihn lediglich Grundlage. Er fragt sich, wann es inhaltlich zur Sache geht und macht geduldig mit, bis er sein Diplom im Sack hat. Das braucht er lediglich für seinen CV oder sein HR.
4. Der heimliche Experte

Zum Gähnen langweilig ist die Weiterbildung für den heimlichen Experten.
In seiner Branche ist er eine grosse Nummer. In seiner Firma ein hohes Tier. Für den Titel auf seiner Visitenkarte genügt eine Zeile nicht. Es braucht nur schon ein MBA, um seine Funktion überhaupt verstehen zu können. Er kommentiert mit dezenter Langweile die in der Fortbildung besprochenen Fallstudien und stellt die Erklärungen der Dozenten richtig. Eigentlich erstaunlich, dass er Zeit für eine Weiterbildung hat, muss er doch an Konferenzen in Shanghai, Sydney oder San Franciso jetten oder mit dem VR golfen.
5. Der offensichtliche Laie

Was macht der in meiner Klasse? Fragt sich der Dozent über den offensichtlichen Laien.
Erkennungszeichen: ratloser Gesichtsausdruck, suchende Blicke und viele geflüsterte Fragen zum Sitznachbarn. Wenn er es wagt, eine Frage zu stellen, reagiert der Dozent erst Mal mit einem leeren Schlucken. Was macht der in meinem Kurs? Ein Raunen geht durch die Ränge. Fasst sich der Dozent ein Herz und holt zur Antwort aus, fällt er in ein Deutsch, als ob er einem Kind erklärt, dass es den Samichlaus nicht gibt.
6. Der Coole

Darf auch in einer Weiterbildung nicht fehlen: Der Coole.
Noch in jeder Klasse, in der du warst, gab es ihn. In einer Weiterbildung hast du nicht mit ihm gerechnet, aber siehe da, da ist er wieder, der Coole. Und wieder fragst du dich, was hat es mit ihm auf sich. Nötig hat er es nicht, dabei zu sein. “Ich schwänze das nächste Modul. Ich weiss alles schon.”
7. Der endlose Frager

Eine Frage jagt die nächste. Ein Ende ist nicht in Sicht. So ist der endlose Frager.
Eine Weiterbildung lebt von den Erfahrungen, die ihre Teilnehmer einbringen und den Fragen, die sich angewandt auf ihre Unternehmen stellen. Fragen bringen’s. Der endlose Frager hat aber einen Punkt falsch verstanden: die Frage sollte nicht länger als der Kurstag dauern. Die Klasse lehnt sich schon mal zurück, wenn er zu einer neuen Frage ansetzt. Und das alle zwei Minuten.
8. Die Hinterbänkler

Nimmt zu hinterst Platz um nicht gestört zu werden: Der Hinterbänkler.
Sie wollen selber entscheiden, wann sie sich einbringen und wann nicht. Keinesfalls wollen sie von Dozenten aufgerufen werden, das brächte ihr Konzept durcheinander. Nahliegend darum ihr Lebensraum: die hinterste Reihe. Sie hören zu, denken mit, notieren, schweifen ab, gähnen, schauen aus dem Fenster und pflegen den olympischen Gedanken: dabei sein ist alles. Manchmal ehren sie die Klasse mit einem Input oder einer konstruktiven Frage.
9. Der Veränderungssucher

Links oder rechts? Der Veränderungssucher steht an einer Kreuzung.
Eine Weiterbildung ist eine gute Gelegenheit, Neues zu lernen, um im Job voran zu kommen, die Spur zu wechseln oder eine neue Stelle zu finden. Viele Gelegenheiten bieten sich für Networking im eigenen Fachbereich. Der Veränderungssucher tritt allerdings penetrant auf, als ob er in jeder Kaffeepause am liebsten gleich seinen CV überreichen und seine Stärken und Schwächen aufsagen wollte.
10. Der Spion

Gepflegte Betriebsspionage würde der heimliche Spion seine Teilnahme an einer Weiterbildung bezeichnen.
Trenchcoat umgehängt, Zylinder ins Gesicht gezogen, an einer Pfeife schmauchend wäre zu auffällig. Er hat aber eine Mission: seine Firma will, dass er möglichst viel aus den anderen Kursteilnehmern heraus quetscht. Wie arbeiten andere Firmen im jeweiligen Fachbereich? Gibt es Geheimrezepte? Er ist oft enttäuscht, wenn er heraus bekommt, dass andere auch nur mit Wasser kochen.
Welche Typen von Teilnehmern sind dir in deiner Weiterbildung begegnet? Teil uns deine Erfahrungen mit. Unentdeckte Exemplare oder seltene Arten stellen wir in einem nächsten Post vor.
Finde deine nächste Weiterbildung bei eggheads.ch und lerne selber verschiedene Typen von Teilnehmern kennen.
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