Zum Abschluss einer Weiterbildung erwartet dich meist eine mündliche oder schriftliche Prüfung. Viel hast du während des Kurses gesehen und gehört, notiert und überlegt. eggheads.ch bringt einige Lerntipps von Mary Lobdell für dich auf den Punkt, damit du bestens gerüstet zur Abschlussprüfung antreten kannst.
“Study less study smart” klingt zwar etwas nach “Bikinifigur in 14 Tagen” oder “Millionär über Nacht” aber mit Marty Lobdell hat sich ein gestandener Psychologieprofessor ausführlich Gedanken zum Lernen gemacht. Seine Vorlesung dauert über eine Stunde und ist zwar anschaulich gestaltet, aber sie liesse sich auch kürzer halten. Im Sinn von “watch less learn more” hat der eggheads Weiterbildungsblog die wichtigsten Punkte für dich zusammen gefasst, damit nach der Weiterbildung möglichst viel in Erinnerung bleibt.
Das Video in voller Länge:
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=IlU-zDU6aQ0]
1. Etappen von 25-30 Minuten bringen dich weiter
Länger büffeln bringt nicht mehr: Unterteil deine Lerntage in Blöcke von 25-30 Minuten, denn nach dieser Zeit schwindet die Fähigkeit, neue Informationen zu speichern. Ist ein Block vorbei, gönn dir in einer Pause von fünf Minuten etwas Lustiges oder Schönes – Belohnungen sind wichtig. Das gilt für die Pausen zwischen den Blöcken als auch am Ende des Tages. Das macht zufrieden und motiviert für den nächsten Tag.

Miss die Zeit: länger als 25-30 Minuten lernen am Stück bringt’s nicht.
2. Schaff eine Lernumgebung
Im Bett, auf dem Sofa oder am Esstisch lernen ist schwierig, da du dich anderes in dieser Umgebung gewohnt bist. Da ein eigenes Zimmer oder Kämmerchen oft nicht vorhanden ist, richte dir eine Ecke ein, die nur für eines da ist: zum Lernen. Der richtige Kontext macht es einfacher, in den Modus zu kommen.

Die richtige Lernumgebung muss nicht so aussehen wie dieser historische Bibliothekssaal. Es kann auch eine ausgewählte und bestimmte Ecke in deinem Zuhause sein.
„Historischer Bibliothekssaal“ von OLB – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.
3. Lerne aktiv
Bevor du in den Stoff deiner Weiterbildung eintauchst, frage dich: lernst du Fakten oder Konzepte? Fakten gehen mit der Zeit vergessen und müssen nachschlagen werden (aka gegoogelt). Tipps zum Merken von Fakten folgen weiter unten. Konzepte zeigen Zusammenhänge auf und bleiben hängen. Lern Konzepte zuerst, drück sie in eigenen Worten aus und teste dich dazu. So speicherst du das Wissen und kannst es aktiv erinnern. Wenn du bloss die mit Leuchtstift markierten Stellen in den Notizen anschaust, kannst du sie zwar erinnern, wenn du sie wieder siehst – aber an der Prüfung fehlen dir solche Impulse. Darum: lerne aktiv.

Der Unterschied zwischen Fakt und Konzept:
Fakt: Sigmund Freud ist der Vater der Psychoanalyse.
Konzept: Die Psychoanalyse.
4. Mach gute Notizen während der Weiterbildung
In einem früheren Blogpost hat eggheads bereits einmal das Thema Notizen aufgegriffen. Gute Notizen helfen dir beim Verstehen und Erinnern. Setzt dich nach dem Kurs hin, ergänze Notizen und hebe Wichtiges hervor. Wenn du sattelfest bist, wage dich an die Krönung: den Stoff deiner Weiterbildung andern beizubringen. Klappt’s? Dann kann nichts mehr schief gehen.

Gute Notizen helfen dir, dich nicht zu verzetteln.
5. Hol alles aus den Kursunterlagen
Einfach Lesen genügt nicht. Eine aufwändige aber angesehene Methode für effektives Lesen in sechs Schritten ist die SQ3R-Methode. Dazu gehören:
- Survey: Gewinn den Überblick. Um was geht es in einem Kapitel überhaupt?
- Question: Formulier Lernfragen: Welche Fragen sollte das Kapitel klären?
- Read: Lies den Text. Was ist wichtig? Kennzeichne es.
- Recite: Denk nach. Wie lässt sich der Inhalt mündlich und schriftlich zusammen fassen?
- Review: Blick zurück. Wie hängen die Kapitel zusammen? Wie lässt sich das Wissen im Berufsalltag anwenden?
Mehr über die SQ3R-Methode bei Wikipedia
Der 6. und letzte Lerntipp: Bilde Eselsbrücken beim Lernen
Damit Zahlen nicht mehr nackt und Fakten nicht mehr gesichtslos sind, verwende Eselsbrücken. Drei Ansätze:
- Abkürzungen: drücke Abkürzungen in einem Satz aus, der thematisch passt und den du dir merken kannst.
- Redewendungen: Passe geflügelte Worte dem Stoff deiner Weiterbildung an.
- Bildassoziationen: Versuch aus den Inhalten und Begriffen ein Bild abzuleiten, das dir bleibt. Es ist okay, wenn es so ausgefallen ist, dass es nur dir hängen bleibt. Hier ein Beispiel wie sich jemand Sofia als Hauptstadt von Bulgarien merkt (Sofa, Bull, Gary).

Wenn das Bild nicht hängen bleibt: eine Bildassoziation für die Hauptstadt Bulgariens – Sofia. Bull + Gary + Sofa
Mit diesen Tipps hast du etwas in der Hand, das dir zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung deiner Weiterbildung helfen kann. Sie mögen zum Königsweg werden – oder völlig unpraktisch bleiben. Einen Versuch sind sie hingegen wert. Eine gute Idee ist es jedenfalls, nicht zu spät los zu legen und verschiedene Tipps und Tricks zu probieren.
Viel Erfolg bei deinen Prüfungen wünscht dir eggheads.ch.
Photo Credits. Thanks Miika Silfverberg (for egg-timer), freeparking 😐 for Sigmund Freud, Memory-Improvement-Tipps.com for Bull Gary, Unsplash.
Ein Gedanke zu “6 Lerntipps für die Abschlussprüfung”